Foto: Tag der offenen Tür zur Einweihung der von Lebenschancen finanzierten Frauengesundheitsstation
Länderinfo |
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Probleme, zu deren Minderung wir beitragen |
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In Nepal wird das Land an den Berghängen bereits bestmöglich durch mühsamen, kleinräumigen Terrassenanbau landwirtschaftlich genutzt (s. Hintergrund links) – und viele Mädchen müssen früh beim Ziegenhüten u. a. helfen. Die Einwohnerzahl pro Quadratkilometer landwirtschaftlich nutzbaren Landes ist hier mehr als viermal so hoch wie in Burkina Faso und Togo. Nepal ist damit schon seit Jahren von umfangreichen Importen von Nahrungsmitteln abhängig. (Foto: Dr. Gudrun Eger-Harsch)
Eine Frau erhält im Rahmen eines Gruppenangebots die Dreimonatsspritze zur Empfängnisverhütung. Solche Behandlungen in Gruppen stören hier nicht. Frauen mit Ängsten können dabei sehen, dass da nichts «passiert». (Foto: Dr. Ilse-Dore Schütt)
Nepal ist ein Beispiel dafür, dass auch bei großer Armut und einem beträchtlichen Anteil von Analphabetinnen eine Senkung der Geburtenzahl pro Frau auf ein niedriges Niveau erreichbar ist. Wesentliche Faktoren waren umfangreiche Familienplanungs- programme und dass es keine Wertvorstellungen und Normen gibt, die einer kleinen Kinderzahl und einer Verhütung mit den verschiedenen Methoden entgegenstehen, und dass letztere auch weithin verfügbar waren.
Unsere Arbeit in Nepal in den Jahren 2000-2019
In Nepal haben wir in den Jahren 2000 bis 2019 Lebenschancen durch den Bau und die Dienste einer Frauengesundheitsstation mit Beratungen zur Familienplanung in einem Dorf ca. 12 km südlich der Hauptstadt Kathmandu geschaffen. Diese hat für mehrere Dörfer einmal wöchentlich die Dienste einer Gynäkologin oder Ärztin geboten und ansonsten solche einer Krankenschwester mit der Befugnis zur Kleinchirurgie sowie eines Gesundheitsberaters. Sie sollte vor allem den Frauen zugute kommen, behandelte aber auch Notfälle von Männern und Kindern.
In den ersten acht Jahren wurde auch in den umliegenden Dörfern und zeitweilig in Slums der Hauptstadt über Risikogeburten und Möglichkeiten der Familienplanung informiert.
In den Jahren 2010-11 haben wir für den Ort der Gesundheitsstation und zehn umliegende Dörfer ein Projekt zur Förderung von Rechten, Bildung und evtl. Einkommen von Frauen durchgeführt. Dazu gehörten auch Kurse zur Haltbarmachung von Früchten der Felder der Menschen durch Trocknen, Rösten oder Einmachen, sei es zur eigenen Verfügbarkeit über die Erntezeit hinaus oder für einen Verkauf.
Die Frauengesundheitsstation war zunächst über viele Jahre weit und breit die einzige Einrichtung, in der eine Krankenschwester allgemeinmedizinische Dienste einschließlich Kleinchirurgie und Impfen geboten hat und wöchentlich an einem Tag eine Gynäkologin ihre Dienste. In den 2010er Jahren hat sich die Hauptstadt immer mehr in Richtung dieses Dorfes ausgedehnt, es wurden viele große Häuser gebaut, und es gab einen starken Bevölkerungszuzug. In diesem Rahmen wurde in einem Nachbarort nur 3 km entfernt ein großes Ärztehaus mit mehreren Fachärzt/innen gebaut.
Die kleine Frauengesundheitsstation wurde dann immer weniger genutzt und zum Jahresende 2019 aufgegeben. Nachdem die Frauen der jüngeren Generation in Nepal durchschnittlich nur noch zwei Geburten haben, wollen wir dort keine weiteren Projekte mehr fördern.
Wir bieten hier aber noch die Informationen zu den früheren umfangreichen Aktivitäten in Nepal.
In unseren afrikanischen Projektländern Burkina Faso und Togo haben die Frauen der jüngeren Generation durchschnittlich noch fünf bzw. vier Geburten und auf dem Land meistens noch mehr. Dort gibt es daher noch viel zu tun, um die Geburtenzahlen weiter zu senken.
Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Spende dabei.