Foto: Mittelpunkt eines der Projektdörfer mit Brunnen und Mädchen, die Wasser holen
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Probleme, zu deren Minderung wir beitragen |
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Kinder, Kinder, Kinder – Sie alle sollten hinreichend ernährt und gekleidet werden und eine Schulbildung erhalten. Bei vielen Kindern fehlen oft die Mittel dazu. (Foto: Gudrun Haupter)

Ein Lehrer spricht am „Tag der reproduktiven Gesundheit“ einer Schule, der durch ein Projekt von Lebenschancen eingeführt wurde, über die Probleme von Schwangerschaften bei jungen, unverheirateten Mädchen und die Notwendigkeit, diese zu vermeiden. (Foto: SILD, Togo)
Schicksal von Yawa und zwei Schulkameradinnen aus einem Dorf, das in Togo viele Mädchen erleiden:
Ich wurde mit 15 schwanger. Mein Freund wollte, dass ich einen Schwangerschaftsabbruch in der Hauptstadt machen lasse, der ja illegal ist. Er hätte alles bezahlt. Ich wollte das aber nicht. Er hat dann seine Vaterschaft geleugnet und mich verlassen. Meine Eltern waren nicht bereit, länger die Schulkosten für mich zu zahlen. Auch musste ich alleine für mein Kind sorgen. Zwei Schulkameradinnen von mir wurden ebenfalls schwanger und haben Abbrüche machen lassen. Eine hat seitdem täglich Schmerzen im Unterbauch, traut sich aber nicht, die Gesundheitsstation aufzusuchen, weil sie dort sagen müsste, was sie gemacht hat. Beide konnten die 10. Klasse beenden und machen nun eine Lehre im Hauptort unserer Präfektur. Ich habe mit dem Kind dagegen nur die Möglichkeit, in der Landwirtschaft meiner Eltern mitzuarbeiten.
Unsere Arbeit in Togo seit 2003
Wir schaffen Lebenschancen durch Ausbildung und Einsatz von Aufklärer/innen in Schulen, Dörfern und Stadtvierteln sowie den Bau von Jugendgesundheits- und Bildungszentren, deren Dienste auch für Erwachsene offen sind. Außerdem fördern wir Kleinkreditprogramme zur Verbesserung der Einkommen von ehrenamtlichen Aufklärer/innen. 2017/18 konnten wir mittels einer Ko-Finanzierung der Else Kröner-Fresenius-Stiftung auch eine große Gesundheitsstation mit Beratungsstelle für Familienplanung bauen.
Durch die Corona-Pandemie bzw. einen Lockdown war die Aufklärung in den Schulen 2020 – einschließlich drei Monaten Sommerferien – über sieben Monate nicht und in den Dörfern nur reduziert möglich. Seit 2021 gibt es außer Vorgaben zum Tragen von Mund-/Nasenschutz und Empfehlungen zur Abstandshaltung aber keine Beschränkungen mehr und die Maßnahmen gehen mit nur solchen Einschränkungen weiter. Trotz der Pandemie konnten 2020/21 drei neue Dörfer und zwei neue Schulen und 2022 vier weitere Dörfer in die Maßnahmen einbezogen werden. Dabei haben 40 Aufklärer/innen aus den sieben neuen Dörfern auch ein Kleinkreditprogramm erhalten, mit dem sie die Einkommen und Ernährung ihrer Familie verbessern können. Mit eigenen Geldeinkommen verbessern sich auch Ansehen und Mitspracherecht der Frauen.
Mit mehr Spenden können wir die Aktivitäten auf weitere Dörfer und Schulen ausdehnen.
Näheres über unsere Maßnahmen und Projekte in Togo finden Sie hier.