Abbruch von Schul- und Berufsausbildungen
Viele junge Schwangere müssen eine etwa noch bestehende Schul- oder Berufsausbildung abbrechen, weil die Schule keine Schwangeren duldet, die Eltern das nicht wollen, sie von Gleichaltrigen ausgegrenzt werden oder sie nach der Geburt selbst für ihr Kind sorgen müssen. Der Traum von einem „Ausbildungsberuf“ ist damit für viele vorbei, und sie können nur weiter in der Landwirtschaft der Eltern oder andernorts als Hilfskraft tätig werden. Die unehelichen Schwangerschaften sind daher – ebenso wie die Schulabbrüche wegen früher Verheiratung – ein Hemmfaktor für eine baldige Überwindung der Armut in den betreffenden Familien und Ländern. Allerdings ist der Anteil der Mädchen, die die Schule über die 6. Klasse hinaus besuchen, auch ohne die Schulabbrüche wegen unehelicher Schangerschaften in den Ländern Subsahara-Afrikas (wie auch einigen anderen Ländern) mit Werten von meist 40-70 % immer noch ziemlich niedrig. (Daten UNESCO, vgl. auch „Lebenschancen Report 2012“, S. 2, Abb. 2)
In immer mehr Ländern wird nun ein weiterer Schulbesuch der jungen Mütter zugelassen, sobald diese das Kind nicht mehr stillen und dieses anderweitig versorgt werden kann. Bis dahin haben die meisten jungen Mütter unehelicher Kinder aber einen langen Weg großer Leiden hinter sich.
Solche jungen Mütter werden auch in den Projektdörfern von Lebenschancen in Togo und Burkina Faso ermutigt, den Schulabschluss nach der 10. Klasse und dann auch eine Berufsausbildung anzustreben, und die Eltern gebeten, dies den Töchtern zu ermöglichen. Die Geschichte von Olivia in Burkina Faso ist ein deutliches Beispiel dafür.