Nepal
Für Frauengesundheit und Familienplanung, z.T. auch Förderung von Bildung und Rechten von Frauen: 2000-2019
Länderinfo *) |
28 Mio. Einwohner 47 % der weiblichen und 24 % der männlichen Bevölkerung über 15 sind Analphabeten 24 % haben weniger als 1,25 US-$ pro Tag zum Leben 13 % sind unterernährt 44 % der Mädchen haben im Alter von 15-19 Jahren mindesten eine Lebendgeburt. Anders als in Burkina Faso und Togo handelt es sich grundsätzlich um junge Frauen, die von den Eltern früh verheiratet wurden, sei es, weil sie den Traditionen folgen wollten oder wegen großer Armut einen „Esser“ ohne eigenes Ein- kommen weniger haben wollten. |
Eine Frau erhält im Rahmen eines Gruppenangebots die
Dreimonatsspritze zur Empfängnisverhütung.
Solche Behandlungen in Gruppen stören hier nicht.
Frauen mit Ängsten können dabei sehen, dass da nichts «passiert».
(Fotos auf dieser Seite: Panna Tuladhar, PIN Nepal, und Dr. Ilse-Dore Schütt)
Nepal ist eines der 40 ärmsten Länder der Welt und gehört mit Afghanistan, Nordkorea und Myanmar zu den vier ärmsten Ländern Asiens.
In den beiden vergangenen Jahrzehnten gab es vielseitige Maßnahmen zur Förderung der Familienplanung, die von den Menschen auch weithin genutzt wurden. Die Frauen der jüngeren Generation hatten 2013/14 im Durchschnitt nur noch 2,4 Lebendgeburten, also höchstens noch etwa die Hälfte der Zahlen in den beiden afrikanischen Projektländern. 1990 waren es noch 5,2 Geburten. Entsprechend sind auch die Mütter- und Kindersterblichkeit wesentlich niedriger: Auf 1.000 Lebendgeburten kommen hier 1,9 Sterbefälle der Mutter, und 4 % der Kinder sterben vor dem 5. Geburtstag. Diese Sterblichkeiten sind aber immer noch fast fünfundzwanzigmal bzw. zehnmal so hoch wie in Deutschland.
Das Bevölkerungswachstum wurde für 2010-15 auf jährlich 1,5 % geschätzt, nachdem es 1990-95 noch 2,6 % pro Jahr waren. Die Bevölkerung wird sich in 43 Jahren verdoppeln, wenn die Geburtenzahl nicht bald weiter abnimmt. Soweit bebaubar, wurde das Land an den Berghängen bisher schon bestmöglich in Form von kleinräumigem Terrassenanbau genutzt. Erweiterungen sind kaum möglich. Viele Anbauflächen wurden durch Erdrutsche infolge des Erdbebens zerstört. Mehr über die Probleme in Nepal hier.
Unsere Arbeit seit 2000
Wir schaffen Lebenschancen durch eine Frauengesundheitsstation mit Beratungen zur Familienplanung sowie ein Frauenbildungszentrums mit Vorträgen und Seminaren zur Gesundheitsbildung, über die Menschen- und Frauenrechte sowie die Haltbarmachung von Obst und Gemüse, auch für einen Verkauf, in 11 Dörfern 8-15 km südlich der Hauptstadt Kathmandu.
Das Gebäude und das Personal haben das Erdbeben unbeschadet überstanden, aber die 900 Meter lange Umzäunungsmauer ist zerborsten, ebenso das Haus eines Mitarbeiters. Mit Hilfe einiger Sonderspenden konnten wir Soforthilfe für Erdbebenopfer in den Projektdörfern leisten wie Lieferung von Trinkwasser, Kauf von Kochgeräten und Zubehör für Zelte. Für den Wiederaufbau der Mauer fehlen aber bisher die Mittel.
Bau und Ausstattung einer Frauengesundheitsstation 2000/01
mit Diensten der Allgemeinmedizin, Gynäkologie mit Schwangerenbetreuung
und Beratungen zur Familienplanung, auch offen für Notfälle
sowie Impfungen von Männern und Kindern
- Bis 2008: Nutzung durch jährlich ca. 1.500 Personen, danach infolge der Öffnung weiterer Gesundheitsdienste in einem Nachbarort meistens um 1.000 Personen
- Mindestens 4.500 Teilnehmer/innen an Vorträgen zu Risikoschwangerschaften, Empfängnisverhütung, Prävention von HIV/Aids und gesunder Ernährung
Bau und Ausstattung eines Frauenbildungszentrums 2008/09
- Mehr als 100 alphabetisierte Frauen
- 1.300 Teilnehmer/innen an Vorträgen mit Gesprächskreisen der Gesundheitsbildung wie häusliche Krankenpflege, Prävention von Infektionskrankheiten inkl. HIV/Aids, Brustkrebs, Familienplanung und Müllentsorgung: 75 % waren Frauen.
- 900 Teilnehmer/innen an Seminaren über Menschen- und Frauenrechte sowie gegen Gewalt an Frauen, davon einige in Schulen: 80 % waren Frauen.
- 1.640 Teilnehmer/innen an Kursen zur Konservierung von Obst und Gemüse für die Zeit nach der Ernte (Trocknen, Rösten, Einmachen) sowie zum Häkeln von Gebrauchsgegenständen aus zerschnittenen Plastiktüten: 94 % waren Frauen, viele Kurse waren für sie reserviert.
- 190 Personen aus entlegenen Dörfern in sechswöchigen Vollzeitkursen der GIZ (staatliche deutsche Entwicklungshilfe) zu Schneider/innen und Bau/Elektriker/innen ausgebildet.
Details über unsere Maßnahmen und Projekte in Nepal finden Sie hier.